Perl im grenzenlosen Dreiländereck
Hier wächst Europa zusammen
An kaum einem anderen Ort passt dieser Satz ähnlich gut. Perl liegt im grenzenlosen Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich direkt neben der luxemburgischen Gemeinde Schengen. Das Schengener Abkommen wurde am 14. Juni 1985 auf dem Fahrgastschiff „M.S. Princesse Marie-Astrid” am luxemburgischen Moselufer unterzeichnet und steht seither für ein gemeinsames Europa ohne Grenzen.
Die Gemeinde Perl erstreckt sich vom schönen Moseltal bis zu den weiten Feldern des Saargaus. Im Landkreis Merzig-Wadern, dem grünen Kreis, nimmt Perl nicht nur räumlich eine Sonderstellung ein. Aufgrund der Grenzlage kann die Moselgemeinde entgegen dem allgemeinen Trend, seit Jahren ein stetiges Bevölkerungswachstum verzeichnen. Für den Zeitraum von 1998 bis heute ist ein Zuwachs von ca. 40 Prozent dokumentiert. Dieses außergewöhnliche Wachstum ist vorrangig auf Zuzug zurückzuführen. Der Anteil ausländischer Bürgerinnen und Bürger im Gemeindegebiet beträgt aktuell mehr als 35 Prozent, bei mehr als 60 verschiedenen Nationen. Dieser interkulturelle Rahmen mit zwei Staatsgrenzen und vielen verschiedenen Kultur- und Spracheinflüssen prägt auch das öffentliche Leben und verleiht Perl eine außergewöhnliche Dynamik.
Entdecken | Erleben | Genießen
Neben der starken Dynamik und dem interessanten Arbeitsmarkt ist das Dreiländereck vor allem als touristische Region bekannt. Als Tor zur Premiumwanderregion Saar-Hunsrück zählt Perl zu den besten Wanderdestinationen Europas. In Perl haben mit dem Moselsteig und dem Saar-Hunsrück-Steig gleich zwei von Deutschlands schönsten Fernwanderwegen ihren Startpunkt. Gleichzeitig bieten verschiedene Premiumrundwanderwege herrliche Möglichkeiten die Region bei Tagestouren hautnah zu erleben. Ebenso spannend und abwechslungsreich ist eine Erkundungstour mit dem Tourenrad oder dem Mountainbike. Der Moselradweg zählt derzeit zu den 10 besten Radwegen in Deutschland.
Römisches Erbe entdecken – Im Ortsteil Nennig befindet sich das größte und am besten erhaltene, römische Mosaik nördlich der Alpen. Zusätzlich bietet der Archäologiepark römische Villa Borg einen tiefen Einblick in das römische Leben. Diese wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt und ab 1987 ausgegraben. Heute ist die Anlage, bestehend aus Herrenhaus, Wohn- und Wirtschaftsgebäude, Villenbad, Taverne und Gärten, originalgetreu rekonstruiert. Das Museum zeigt Originalfundstücke und Repliken. In der römischen Taverne kann man heute noch die Kochkunst der alten Römer genießen. Besonders sehenswert sind aber auch das Schloss Berg, der Park von Nell mit seinem Barockgarten sowie die benachbarten Burganlagen in Sierck les Bains und Manderen.
Hervorragende Restaurants und Weingüter, einladende Hotels und Gasthäuser sowie ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitangebot machen einen Besuch in Perl unvergesslich.
Weinbau in Perl
Exzellente Weine von der saarländischen Mosel
Der Weinbau und der Wein selbst sind zentrale Elemente der Kultur und prägen von jeher das Leben an der saarländischen Obermosel. Wirtschaftlich, gesellschaftlich-kulturell, aber vor allem auch Zwischenmenschlich sind der Weinbau und die ihn ausübenden Winzer wichtige Bausteine der Gesellschaft und der Entwicklung in der Gemeinde Perl.
In Perl können Sie eine breite Vielfalt exzellenter Weine genießen. Mit ihrem kleinen aber feinen Anbaugebiet von ca. 116 Hektar hier im Dreiländereck ist Perl die einzige qualitätsweinanbauende Gemeinde des Saarlandes. Der Wein gehört zum Anbaugebiet "Mosel" (ehemals "Mosel-Saar-Ruwer") und trägt den Bereichsnamen "Moseltor". Außer an der Mosel werden im Saarland nur auf ca. 0,5 Hektar Landweine angebaut.
In der Vergangenheit dominierten insbesondere Elblingreben den Weinbau in Perl. In den letzten Jahren hat sich jedoch eine Dominanz der Burgundersorten herausgebildet. Des Weiteren werden u. a. die Rebsorten Müller-Thurgau und Riesling angebaut.
Ein Symbol für die Region und ihre Geschichte
Seit dem Sommer 2018 schmückt ein spannendes Kunstwerk von Claudio Raffaele den Perler Aussichtspunkt „Dreiländerblick“. Eine auf den ersten Blick sehr modern anmutende Stein-Skulptur verkörpert auf ganz eigene künstlerische Weise das Dreiländereck und den Weinbau in der Region.
Bei genauerem Hinschauen entpuppt sich das scheinbar futuristische Werk als Grenzstein mit zentraler Botschaft. Der große Sandstein mit seinem dreieckigen Fundament steht als Zeichen für unser Dreiländereck. Auf dem Fundament sind liebevoll die drei Länderkürzel D – F – L eingearbeitet. Entsprechend bewusst ist auch der Standort am Aussichtspunkt „Dreiländerblick“ gewählt. Skulptur und Ort müssen als Gesamtkunstwerk betrachtet werden.
Die besondere Lage direkt am Perler Hasenberg steht aber nicht nur für das Dreiländereck. Der Hasenberg zählt zu den begehrtesten Weinlagen in der gesamten Region. Nicht ohne Grund meldete der damalige Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. beim Wiener Kongress 1815 im Rahmen der territorialen Verteilungen Ansprüche an die Weinbaulage an. Diese gute Lage mit ihrem erstklassigen Wein musste zu seinem Gebiet gehören. Diesem Wunsch ist auch der heutige, etwas unübliche Grenzverlauf geschuldet. Unser spannendes Kunstwerk greift auch dieses Thema auf seine eigene Art und Weise auf. Wirft man von oben einen Blick in die aufgesetzte Edelstahlkonstruktion erinnert das Innenleben an die Verästelungen einer Weinrebe.
Neben der symbolischen Darstellung des Dreiländerecks und des Weinbaus sind auch die verwendeten Materialien ganz bewusst ausgewählt. Der Sandstein als witterungsbeständiges Element symbolisiert die über Jahrhunderte fest zusammengewachsene Kultur der Region, völlig unabhängig von den jeweiligen Grenzverläufen und Herrschaftsansprüchen der einzelnen Epochen. Ebenso bewusst erfolgte die Verkörperung des Weinbaus durch Edelstahl. Die Perler Weine werden von Weinkennern als Qualitätsweine geschätzt.
Archäologiepark Römische Villa Borg
Wie kann man sich das Leben auf einem römischen Landgut in der Antike en détail vorstellen?
Tauchen Sie ein in die spannende und lebendige Welt der Römischen Villa Borg! Die einzigartige rekonstruierte Villenanlage lässt erahnen, wie man als Privilegierter in jener Zeit gelebt hat. Das Freilichtmuseum mit dem archäologischen Museum, dem prachtvollen Villenbad, den harmonischen Gärten, den Tagungs- und Festräumen, dem Torhaus, der römischen Küche und nicht zuletzt der römischen Taverne laden zum Verweilen ein.
Der Archäologiepark begrüßt seine Gäste mit umfangreichen Neuerungen wie dem zeitgemäßen Eingangsbereich, dem barrierefreien Parkplatz, den zutraulichen Tieren, dem modernen Multimediatisch und den belebten Handwerkerhütten. Zahlreiche Veranstaltungen erfüllen das Landgut während des ganzen Jahres mit Leben.
Geschichte der Villa Borg
Der Archäologiepark Römische Villa Borg ist nach mehr als 30 Jahren Ausgrabung und Rekonstruktion zu einem der Anziehungspunkte in der Region geworden. Der gesamte Komplex veranschaulicht auf höchst eindrucksvolle Weise den zahlreichen Besuchern die verschiedenen Aspekte des römischen Landlebens. Die Anlage ist in ihrer Art und Weise einmalig in Europa.
Neben den Gebäuden, bei denen versucht wurde der antiken Architektur so nah wie möglich zu kommen, wurden auch Gartenanlagen geschaffen, die das Gesamtbild abrunden. Durch die immer noch durchgeführten Grabungen und die damit verbundenen Erkenntnisse verändert sich das Bild der Anlage kontinuierlich.
Historische Entwicklung
Der Lehrer Johann Schneider entdeckte vor über 100 Jahren zwischen Borg und Oberleuken Spuren einer römischen Siedlung und nahm erste kleinere Ausgrabungen vor. Seit dem 1. April 1987 wird nun in Borg von der Kulturstiftung für den Landkreis Merzig-Wadern in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Konservatoramt, der Arbeitsverwaltung sowie der Gemeinde Perl eine römische Villa wissenschaftlich ausgegraben. Es stellte sich heraus, dass hier die Überreste einer der größten römischen Villenanlagen im Saar-Mosel-Raum verborgen liegen.
Wiederaufbau
1994 wurde der Beschluss gefasst, den gesamten Gutsbezirk gemäß den Grabungsergebnissen und dem heutigen Stand der Villenforschung wieder auferstehen zu lassen. So wurde in den Folgejahren das Villenbad mit Taverne, das Herrenhaus mit musealer Einrichtung, der gestaltete Innenhof, der Wohn- und Wirtschaftstrakt sowie die Toranlage und die römische Küche wiederaufgebaut. Durch die laufenden Arbeiten verändert sich das Erscheinungsbild der Villa fast täglich. Die Grabungen auf einer Fläche von über 7,5 ha gehen weiter.
Römisches Fußbodenmosaik in Nennig
Der imposante Mosaikboden der Römischen Villa Nennig zählt zu den bedeutendsten, überregional herausragenden archäologischen Denkmälern des Saarlandes. Er weist eine beeindruckende Größe von 160 m² auf und ist damit das größte, bekannt Mosaik nördlich der Alpen.
Der Mosaikboden schmückte im dritten nachchristlichen Jahrhundert das Atrium eines prachtvollen römischen Gutshofes. Dargestellt sind Szenen aus dem römischen Amphitheater. Sechs achteckige Bildfelder stellen Tierhatzen und Schaukämpfe dar, das siebte und größte Bild in quadratischem Format zeigt den blutigen Kampf zweier Gladiatoren. Die Bilder, die durch ihren Detailreichtum und ihre plastische Wirkung bestechen, zeugen eindrucksvoll vom Reichtum der Kulturlandschaft an der Mosel vor rund 2000 Jahren.
Entdeckt 1852, wurde das Mosaik von Nennig schon 1854 durch einen eigenen Schutzbau gesichert. Dieser Schutzbau ist noch heute in Funktion und zählt damit zu den ältesten Beispielen musealer Architektur in Deutschland.
Der 1874 wiederhergestellte und 1960 restaurierte Steinteppich schmückte einst die Empfangshalle einer Portikusvilla, die im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. errichtet wurde. Das Mosaik ist mit seiner 15,65 m x 10,30 m großen, ornamental reich geschmückten Fläche ein Kleinod und übertrifft alle Mosaiken, die man im Moselraum in römischen Palästen und Villen bislang gefunden hat. Der nicht mehr erhaltene, ehemals 140 Meter breite, Hauptbau hatte, mit Wandelhallen und Badeanlagen, eine Gesamtlänge von 650 Metern. Nur das Römische Mosaik der Empfangshalle ist erhalten geblieben.
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